Trans ist ein Wortbestandteil, der in zahllosen deutschen und englischen Wörtern enthalten ist. Er bedeutet „jenseits“, „hindurch“ oder „hinüber“, wie beispielsweise im Begriff „Transferieren“ („Hinüberleiten“).
Soweit die Sexualität, die Geschlechteridentifikation oder das sexuelle Erscheinungsbild gemeint ist, wird mit „Trans“ der physische, emotionale oder spielerische Geschlechterwechsel bezeichnet.
Trans ist demnach Wortbestandteil von „Transgender“, „Transsexuell“ oder gelegentlich im Volksmund auch für „Transvestismus“ oder „Travestie“ stehen. Aus „Trans“ wird auch das Schimpfwort „Transe“ für Männer abgeleitet, die sich in Verhalten und Kleidung „weiblich“ geben.
Wer im engeren Sinne als „transsexuell“ oder „transgender“ bezeichnet, identifiziert sich nicht eindeutig mit seinem Geschlecht. Das heißt, diese Personen finden nicht gut und richtig, als Frau oder Mann zu leben, sondern sehnen sich danach, zum entgegengesetzten Geschlecht zu gehören oder auch zu gar keinem „offiziellen“ Geschlecht. Ein Teil der Begriffe stammt aus der Genderforschung - sie sind außerhalb dieses Forschungsbereichs oftmals in anderer Weise gebraucht - aus diesem Grund ist es schwierig, diese Begriffe „eindeutig“ zu definieren. Generell wird in der Soziologie vom „sozialen Geschlecht“ gesprochen, um den Begriff vom biologischen Geschlecht abzugrenzen.
Obgleich beide Begriffe oftmals parallel verwendet werden, sind „Transgender-Personen“ Menschen, die vom Gefühl oder Verhalten nicht völlig mit der Geschlechterrolle übereinstimmen, die aus ihrer Geburtsurkunde oder ihrer äußeren Erscheinung hervorgeht. Kürzer ausgedrückt: Sie fühlen sich nicht als „Frau“ oder „Mann“ sondern als Teil eines Spektrums der Geschlechtlichkeit, das man heute in Stellenanzeigen auch als „Diverse“ bezeichnet.
Als „transsexuell“ im engeren Sinne werden Personen bezeichnet, die ihr bei der Geburt festgestelltes Geschlecht nicht akzeptieren und dazu neigen, dem anderen Geschlecht angehören zu wollen. Ein Teil von ihnen versucht, darauf ein eigenständiges Leben in der Rolle des anderen Geschlechts aufzubauen, während ein Teil sich wünscht, durch hormonale oder operative Maßnahmen in das entgegengesetzte Geschlecht gewandelt zu werden.
Transvestiten stehen außerhalb der Begriffe der Gendertheorie. Ein Transvestit liebt es, privat oder öffentlich die Kleidung des anderen Geschlechts anzulegen, so weit sie sich deutlich von der Kleidung des eigenen Geschlechts unterscheidet. Zumeist ist von Männern die Rede, die weibliche Unterwäsche, Strümpfe High Heels sowie Kleider oder Röcke tragen und sich mit Perücken und falschen Brüsten ausstatten. Je nach der Veranlagung oder der Erscheinung in der Öffentlichkeit werden sie oftmals als „Sissy“ oder Cross Dresser“ bezeichnet. Kommen auch körperliche Modifikationen zum Einsatz, spricht man von „Lady Boys“ oder „Shemales“. Den Vorgang des Umschminkens, des Erlernendes von weiblichem Verhaltens nennt man auch „Feminisierung“ (englisch: Feminsation/Feminization). In Varietees treten oftmals männliche Künstler auf, die mithilfe des erlernten Rollenspiels eine Frau verkörpern. Solche Darbietungen nennt man „Travestie“ und sie erfreuen sich großer Beliebtheit.
In der Biologie und der Medizin herrscht die Auffassung, es gäbe zwei Geschlechter - Frauen und Männer - das wird als „binäre“ Denkweise bezeichnet. Die Psychologie sagt aus, dass es Menschen gibt, die sich „dazwischen“ wiederfinden wollen, die sich also weder zum einen noch zum anderen Geschlecht gehören wollen. Allerdings ist diese eine Definition, die eher aus dem Bereich der soziologisch motivierten „Etikettierungen“ kommt. Personen, die sich nur als „sexuell“ oder „sex-positiv“ definieren, ohne weitere Attribute zu verwenden, benutzen die Begriffe der Gendertheorie („fließendes Geschlechtsempfinden“, „Genderfluidität“ ) so gut wie nie.
„CIS“ ist eine Konstruktion der Soziologie, die aber durch Medien immer wieder verbreitet wird. Er entstand aus dem Wunsch, einen Gegensatz zwischen „Queer„-Personen und Menschen zu konstruieren, die sich sich im biologischen Sinn als „weiblich“ oder „männlich“ definieren und die nach der Begrifflichkeit der Queer-Bewegung deswegen „CIS“ (diesseitig) sind. Die Bewegung behauptet gerne, dass „Cis‘ ist das Gegenstück zu „Trans“ ist.
Einige Begriffe werden von der Genderforschung, der LGBT-Gemeinschaft oder „Queeren“ Gruppen anders definiert. Wir empfehlen, dort nachzulesen und sich ein eigenes Urteil zu bilden, zum Beispiel im QUEER-Lexikon.