Ursprünglich war die schottische Tawse ein Züchtigungsinstrument für Schülerinnen und Schüler, wobei Schülerinnen ausschließlich auf die ausgestreckt dargebotenen Hände geschlagen wurden, männliche Schüler aber häufig auch auf das bekleidete Gesäß. Ähnlich wie beim Rohrstock ist die Schlagwirkung deutlich spürbar, jedoch hinterlässt die Tawse bei normalem Gebrauch keine Striemen.
Die Tawse ist eine besondere Art von Schlegel aus sehr hartem Leder, das etwa in der vorderen Hälfte in zwei Zungen gespalten wird. Obgleich die Beschleunigung wesentlich geringer ist als beim Rohrstock, wird der Schmerz als ähnlich intensiv empfunden, weil die beiden Zungen geringfügig zeitversetzt auf das Gesäß auftreffen. Beim Schlagen mit der Tawse treten üblicherweise, auch bei intensivem Gebrauch auf dem nackten Gesäß, kaum Hautverletzungen auf – dadurch können auch sehr harte Rollenspiele über längere Zeit ausgeführt werden.
Die Tawse - „Schule spielen“ auf Schottisch
Außerhalb Schottlands und Irlands war die Tawse so gut wie unbekannt, bis die BDSM-Enthusiasten ihre Vorzüge entdeckten. Dazu gehört vor allem, dass sie haltbarer ist als beispielsweise Rohrstöcke, und dass sie keine oder allenfalls deutlich geringere Markierungen auf dem Gesäß hinterlässt. Bei allen Rollenspielen. die auf die Schulzeit zurückgreifen, ist die Tawse besonders beliebt.
Die Tawse wird gelegentlich auch mit einer dreifachen Zunge produziert und ist in Spezialgeschäften in mehrere Längen und Lederqualitäten erhältlich.