Online-Partneragenturen sind virtuelle Marktplätze, auf denen sich Menschen für Partnerschaft oder Ehe anbieten. Das Angebot wird aber zuvor von den Agenturen durch sogenanntes „Matching“ (Partnerübereinstimmungstests, Psychotests) vorgefiltert, wodurch ein „Vorstellungseffekt“ ensteht.
Online-Partneragenturen (Online-Partnervermittler) sind virtuelle Marktplätze, an denen sich „Singles“ (Alleinstehende, Ledige) anbieten, um sich eine feste Partnerin oder einen festen Partner zu suchen. Dabei werden die Suchenden von einem „Matchingverfahren“ unterstützt, mit dessen Hilfe versucht wird, „passende“ Paare einander virtuell vorzustellen. In der Praxis bedeutet dies, dass man in bestimmten Abständen nach einer technisch gestützten Auswertung von Daten sogenannte „Partnervorschläge“ erhält. Das ist allerdings auch bereits alles, was die Agentur bieten kann. Ab diesem Zeitpunkt ist man auf sich selbst gestellt und muss die potenziellen Partner anschreiben, mit ihnen telefonieren und mit ihnen Treffen vereinbaren. Insofern ist der Name „Online-Partnervermittlung“, der auch immer wieder verwendet wird, sehr fragwürdig, denn diese Agenturen vermitteln niemanden.
Die für die Vermittlung verwendeten psychometrischen Tests, insbesondere aber die Matchingverfahren, werden von Kritiker mit Argwohn betrachtet. Da die Anbieter die Verfahren nicht offenlegen, ist insbesondere fragwürdig, ob diese Tests den zumeist hohen Erwartungen der Kunden standhalten können oder ob sie lediglich spielerische Hilfskriterien für die Partnerwahl enthalten.
Technisch handelt es sich bei Online-Partneragenturen um Datenbanken, in denen die zu veröffentlichenden Daten der Kunden (Benutzer, User) abgespeichert sind. In der Regel sind diese Datenbanken für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, was einen gewissen Schutz der Partnersuchenden bedeutet. Bei den meisten Anbietern (Betreibern) von Online-Partneragenturen ist ein voller Zugriff auf alle Daten eines Mitglieds erst nach einem Vorschlag des Betreibers und nach der Bezahlung einer Gebühr möglich.
Die Kunden bekommen als sogenannte „Vollmitglieder“ oder „Premiummitglieder“ regelmäßig Kontaktvorschläge zugeschickt, die aufgrund dre psychometrischen verfahren (Matching) ausgewählt wurden. Die Kontaktaufnahme erfolgt in der Regel über E-Mail, gelegentlich werden auch andere Kontaktmöglichkeiten angeboten. Es ist jedoch ein Irrtum, anzunehmen, dass dadurch eine „Vermittlung“ zustande käme, denn alle weiteren Schritte (Anschreiben, Telefonieren, ein Date vereinbaren) muss der Kunde.
Bei allen Online-Partneragenturen wird ein sogenanntes „Matching“ (Partnervergleich, Partnerüberstimmungstest) über psychometrische und andere Persönlichkeitsdaten angeboten. Der Test selbst ist zumeist kostenlos, jedoch werden dem Kunden ohne Zahlung zumeist nicht alle ermittelten Daten, Fakten und Annahmen über die eigene Person angezeigt.
Die verwendeten Test-Verfahren beruhen in der Regel auf dem Fünf-Faktoren-Modell („Big Five“) oder dem Myers-Briggs-Typenindikator, neuerdings auch auf Verfahren zur zukünftigen partnerschaftlichen Lebensvorstellungen. Dabei werden überwiegend Merkmale genutzt, die für Paarbeziehungen wirklich relevant sind.
An allen Testverfahren wird häufig Kritik geübt, da es kein wissenschaftlich verlässliches Matchingverfahren gibt. Dennoch behaupten alle Anbieter, über ein solches zu verfügen.
Online-Partneragenturen haben deutlich weniger sogenannte „Fakes“ (Falschprofile), Abzocker (Mehrwert-Telefonate, Mehrwert-SMS) oder Scammer (Vorschussbetrüger) unter ihren Kunden als Singlebörsen, und ganz generell finden wir ihr mehr „seriöse“ (ernsthafte) Partnersuchende als in Singlebörsen. Dafür sorgen einerseits die recht hohen Mitgliedsbeiträge (Gebühren) und andererseits die aufwendigen Fragenkataloge, die man vor Anmeldung durchlaufen muss.
„Kostenlose“ Online-Partneragenturen sind geplant - ob sie das Problem der betrüger lösen können, muss die Zukunft erweisen.
Üblich ist eine dreimonatige, halbjährliche oder jährliche Mitgliedschaft. Während der Laufzeit erhält man dann, soweit vorhanden, unbegrenzt Partnervorschläge. Bei fast allen Anbietern ist zu beachten, dass man leicht in die „Abofalle“ gerät – dabei wird die einmal gewählte Form der Bezahlung einfach verlängert. Bei vielen Anbietern sind diese Daten nur schwer zu finden, was regelmäßig für Kritik an den Anbietern sorgt.
Um Licht in das Dunkel der Preise und Konditionen zu bringen, haben sich zahllose Bewerter, Tester gefunden. Die ausführlichste Testseite hat ohne Zweifel der „Singlebörsen-Vergleich“. Mit den Partnerübereinstimmungstests und anderen Besonderheiten der Branche setzt sich stets informative und kritisch, das unabhängige Magazin Liebepur auseinander.