Der Kompromiss ist bei manchen Menschen ein „rotes Tuch“, und einige Berater sind der Meinung, dass Kompromisse immer „faul“ sind, weil einer der Partner dabei einen Nachteil erleidet.
Andere raten zum Kompromiss, um bessere, schnellere und effektivere Lösungen zu ermöglichen. Sie sagen uns, dass normalerweise beide Partner gewinnen, wenn der Kompromiss tragfähig ist.
Hinter manchen dieser Meinungen verstecken sich Ideologien oder Erfolgskonzepte, die nicht mehr in die Zeit passen. Gefährlich wird der Kompromiss nur, wenn wir dadurch verhindern, einen schwelenden Konflikt zu lösen. Das ist allerdings bei der Partnerwahl nicht zu erwarten.
Falsch ist jedenfalls die Annahme, dass es bei Kompromissen einen Gewinner und einen Verlierer gibt. Richtig ist hingegen, dass beide Partner von irgendwelchen Maximalforderungen an die Beziehung abrücken sollten, um Erfolg zu haben. Oder mit anderen Worten: Durch den Kompromiss kann mal dieser, mal jener gewinnen – oder gar beide. Sie beide kompromisslos, werden sie in jedem Fall verlieren.
„Problemlösungskompetenz“, „Kommunikationsbreitschaft“ und „Kompromissfähigkeit“ gelten seit einiger Zeit als wichtige Bausteine erfolgreicher Beziehungen. Diese Fähigkeiten treten an die Stelle der „Persönlichkeitsmerkmale“, von denen man lange Zeit annahm, sie sein für das Glück in der Ehe verantwortlich.