====== Botenstoffe, Liebe und Sex ====== Dieser Lexikonbeitrag erläutert die groben Zusammenhänge zwischen den Auslösern der Lust, den Botenstoffen und der Verarbeitung aller Komponenten durch das Gehirn. ===== Die drei Komponenten der Liebeslust ===== Sinnliche Begierden brauchen mindestens drei Komponenten: einen Auslöser, einen Beschleuniger und eine barrierefreien Durchgang zu einer Aktion, um die Begierden zu realisieren. ===== Die Auslöser des Verlangens ===== Die Auslöser können aus dem kommen, was Psychologen das Unterbewusstsein nennen. In diesem Fall treten sie plötzlich und unvermittelt auf. Es können aber auch konkrete Eindrücke sein, also beispielsweise die Begegnung mit einer Person, die auf uns "attraktiv" wirkt. Auch wenn wir sexuelle Vorgänge beobachten oder davon lesen, können solche Wünsche ausgelöst werden. ===== Die Botenstoffe ===== Die Botenstoffe haben Namen. Wichtiger, als die Name auswendig zu lernen, ist die Kenntnis ihrer Wirkung. Es handelt sich nämlich um starke Drogen, die in der Lage sind, unser logisches Denken zeitweilig zu bestäuben und eine Art "Autopilot zum Ziel" einzuschalten. Der Grund ist einfach: Die Natur hat uns mit der Fähigkeit ausgestattet, Nachkommen zu produzieren. Um dies zu tun, müssen wir jedoch zunächst auf einen "Ausnahmezustand" vorbereitet werden. Der ursprüngliche Sinn war, für einen Moment alle Bedenken auszuschalten, um den Geschlechtsakt erfolgreich und bedenkenlos zu vollziehen. Zitat: //Verliebtsein ist naturwissenschaftlich gesehen purer Stress. Wir entscheiden beim Anblick anderer Menschen in nur drei Sekunden, ob wir uns angezogen fühlen. Gefällt uns was wir sehen, wird ein biochemischer Prozess im Körper ausgelöst und die vier Liebeshormone kommen zum Einsatz: Dopamin, Serotonin, Adrenalin und Oxytocin.// Entscheidend ist das Dopamin - eine mächtige körpereigene Droge, die Teile unseres Denkvermögens lahmlegt. Quelle des Zitats: [[https://www.omnilab.de/liebe-die-chemie-muss-stimmen/|Omnilab]], im Zusammenhang erklärt in [[https://realfeelingspro.de/index.php?/archives/51-Gefuehle,-Koerperchemie-und-Botenstoffe.html|Realfeelingspro]] (deutsch) sowie sehr ausführlich in [[https://www.wdr.de/tv/applications/fernsehen/wissen/quarks/pdf/liebe.pdf|Quarks]] ===== Die Begierde barrierefrei verwirklichen? ===== Die Natur hat bei vielen Lebewesen vorgesorgt, dass zunächst ein Ritual vollzogen wird, um den Geschlechtsakt auszuüben. Man nennt dies auch die Balz, die beim Menschen sozial- und kulturbedingt höchst unterschiedlich ablaufen kann. Nötig ist dazu nicht mehr als die Möglichkeit, den Geschlechtsakts zu vollziehen und die Bereitschaft beider Partner, dies auch sofort zu tun, wie es beispielsweise beim [[ONS]] oder Spontansex der Fall ist. Aufgrund der vielen, ineinander verschachtelten Überlegungen, die den Lustgewinn und das mögliche Risiko gegeneinander abwägen, kann die Zeit vom aufkeimen der Lust bis zum Vollzug des Geschlechtsaktes allerdings auch über Stunden, Tage oder gar Wochen und Monate gehen. Weitere Hemmungen können in der Kultur, der [[Ethik]] sowie in emotionalen und körperlichen Hemmnissen liegen. Bei den meisten Lebewesen entscheidet letztlich das weibliche Exemplar, ob es zum Sex bereit ist. Das ist bei den Menschen nichts anders.